< 16/09/08 > IN 277 STATIONEN um die Welt

Die Idee gab es schon lange, den Ausschlag gab ein wundervoller Roman. Als ich nach Düsseldorf zog und Torte mich zum ersten Mal besuchte, staunten wir als Münsterländer, die ÖPNV-technisch nicht gerade verwöhnt sind, über die Wunderwelt des Nahverkehrs in der Landeshauptstadt. Verträumt sinnierten wir darüber wie grandios es wäre, mal den ganzen Tag nur mit der Bahn umher zu kutschieren.

Einige Jahre später las ich eine Rezension des Romans "Auf ganzer Linie" von Keith Lowe, kaufte und las das Buch und amüsierte mich köstlich. Der Inhalt in
3 Sätzen: Aus einer Schnappsidee wird für Andy eine Wette mit verheerenden Konsequenzen. Die Aufgabe: 267 U-Bahn-Stationen an einem einzigen Tag. Der Wetteinsatz: die Hochzeit mit seiner Freundin Rachel.

Als sich dann noch die technischen Möglichkeiten entwickelten, Fotos vom Handy direkt auf einer Website zu veröffentlichen, war das Paket komplett, der Rest war nur noch Formsache. Tobi schenkte ich das Buch zu seiner Hochzeit und begeisterte ihn so klammheimlich für die Idee.

Auch die letzte Hürde wurde elegant gemeistert: "Schatz, ich fahre am 04.10. mit Tobi alle Stationen der Düsseldorfer Straßen- und U-Bahnen ab, okay?" Antwort: "Wenn Du meinst, dass Du das machen musst..." Gut, Alexa kannte den Romanstoff bereits, und angesichts meiner sonstigen Mondfahrten ist die Toleranz doch schon so groß, dass auch solche Fragen nur schulterzuckend hingenommen werden. Danke dafür.

So siehts also aus, im Hintergrund wird jetzt eifrig an den technischen Feinheiten gefeilt und der Fahrplan auswendig gelernt. Wir melden uns mit weiteren Einzelheiten.

Den handfesten Beweis, dass ich mit Tobi nicht nur einen technisch versierten, sondern trotz seines jugendlich anmutenden Alters auch extrem erfahrenen Mitstreiter verpflichten konnte, liefert sein Steckbrief. Gegen diesen mit allen Wassern gewaschenen U-Bahn-Weltenbummler bin ich ein regelrechter Stubenhocker.

> bild und ton