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< 28/08/07 > Peterchens Karriere in Wort & Bild

Die Frühphase
Peterchen begann seine aktive Karriere auf dem gepflegten Garagenvorhof seiner Eltern im beschaulichen Altenberge im Münsterland. Peterchens Mutter zuckt noch heute spürbar zusammen, wenn Sie sich an das stete Bollern des Garagentores erinnert, welches Peterchen - meist in Tateinheit mit seinem alten Kumpel Frank - fast jeden Nachmittag malträtierte.

Neben dem heimischen Torschusstraining verfeinerte Peterchen auf dem legendären Bolzplatz auf dem Paschhügel seine ohnehin großartige Technik. Zusammen mit seinem Bruder Dirk und den anwohnenden Kindern wurden hochdramatische Schlachten geschlagen, von denen er regelmäßig blutige Knie und Nasen mit nach Hause brachte. Dort spielte er auch erstmals mit den Eilert-Brüdern Lutz und Gerrit, die ihn später noch lange bei seinen weiteren Stationen begleiten sollten.

TuS Altenberge 09
Die permanente Lärmbelästigung am Garagentor bewog Peterchens Eltern dazu, ihn im zarten Alter von 10 Jahren in der E-Jugend in Altenberge anzumelden, um wenigstens hin und wieder etwas Ruhe zu haben.

Schon in seinem ersten Jahr fand er sich in der Gesellschaft von Hochkarätern wie Thorsten Kraß, Mario Besseling und Marcus Gilles wieder. In der D-Jugend war der erste Titel fällig: Dank zweier souverän verwandelter Elfmeter sicherte sich der TuS den ersten Platz beim seinem eigenen Turnier.

In der Folgezeit durchlief er sämtliche Jugendstationen des TuS und wurde von namhaften Trainern wie Keule oder Paul-Heinz Eilert betreut und gefördert. Ursprünglich als rechter Läufer (das nannte man damals noch so) eingesetzt, wechselte Peterchen als echter Allrounder durch alle Positionen - er war Torwart, Vorstopper, Verteidiger, Mittelfeldmotor und Offensivkraft, egal ob links, zentral oder rechts. Seine viel zitierte Pferdelunge half ihm dabei, immer schon wieder weg zu sein, wenn der Ball kam. Seine Torausbeute war demnach so wechselhaft wie seine Rollen auf dem Platz: Mal erzielte er acht Treffer in einer Saison, mal ging er komplett leer aus. Sein Kommentar dazu: "Wenn's läuft, dann läuft's!".

Mit 16 nahm sich Peterchen eine einjährige Auszeit vom aktiven Vereinsfußball, um in seiner letzten Jugendsaison noch einmal voll anzugreifen. Durch den Rückzug des Nordhoff-Dreigestirns sicherte er sich die Position des Liberos, die er wie kein zweiter zu interpretieren vermochte. Herausragende Merkmale waren sein Einsatzwille und die Bereitschaft, stets bis an seine Leistungsgrenze zu gehen - auch in der dritten Halbzeit. Lohn der Plackerei: Die Auszeichnung "Spieler des Jahres" der A-Jugend von Altenberge sowie einige Aschesteinchen, die sich noch heute in Peterchens Oberschenkel befinden. Nach dieser Saison lehnte der sympatische Westfale die Angebote der großen Fußball-Bühnen im Senioren-Bereich ab und heuerte beim FCKW Altenberge an. In seiner gesamten Karriere unter den Fittichen des DFB blieb Peterchen ohne rote Karte und noch heute loben ihn einige frühere Schiedsrichter ob der Fairness, eine Kiste Bier springen zu lassen, wenn sie ihn nach einer üblen Notbremse mal wieder gnädiger Weise verschont hatten.

FCKW Altenberge
Die nächste Station steht für die goldene Ära der 90er Jahre und das ewige Duell FCKW gegen Stahl Altenberge. Zusammen mit den drei E's, Torte, Elli, Dickel, Eppi, Kai und Hotti bildete er das Rückgrat des FCKW, der sich immer wieder sonntags auf dem altehrwürdigen Sportplatz an der damaligen B54 gegen Stahl versuchte und dabei meistens kläglich scheiterte. Da kam das münsterische SPD-Turnier gerade recht: Als "FCKW Nienberge" in das ausschließlich münsterische Teilnehmerfeld eingemogelt, sicherte sich das Team in einem beispiellosen Siegeszug und begünstigt durch die Disqualifikation der tritt- und schlagspendablen Griechentruppe den Sieg im Vorrundenturnier. In der Endrunde musste man sich allerdings mit einem hervorragenden dritten Platz begnügen. Etliche Spieler der Erfolgsmannschaft konnten daraufhin dem Lockruf des großen Geldes leider nicht widerstehen und verstreuten sich in alle Himmelsrichtungen, wo einige von Ihnen noch heute wohnen. Dem rasanten Aufstieg des FCKW folgte der nicht minder rasante Ausverkauf. Auch Peterchen zog es in die Ferne und nach Gastspielen bei zahlreichen Düsseldorfer Rheinwiesentruppen wurde er zusammen mit Dickel und Eppi von der ebenfalls dort beheimateten Eintracht Einweggrill unter Vertrag genommen.

Eintracht Einweggrill
Mit dem bunt zusammengewürfelten Team wurde jeden Donnerstag Abend beherzt gebolzt, um sich danach gemütlich bei Bier und Original Uli Hoeneß Affenpimmel-Würstchen von den rheinischen Mückenschwärmen das Blut aussaugen zu lassen. Die Rheinwiesen sind auch Schauplatz der tragischsten Episode aus Peterchens schimmernder Karriere. Nach erfolgreichen Sommerrunden zog er sich bei einem herrlichen Sololauf vorm eigenen Strafraum den verheerenden Kreuzbandanriss zu, der ihn zu einer halbjährigen Pause zwang, in dessen Verlauf er sich durch übermäßiges Playstation-Gezocke obendrein eine schmerzhafte Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk zuzog. Trotz zahlreicher Comeback-Versuche brach die alte Verletzung bei beherzten Pressschlägen oder unkoordinierten Stolperaktionen auf dem heiligen Rheinarena-Rasen immer wieder auf. Zuletzt ließ sich Peterchen - wenn überhaupt - nur noch bei den legendären langen Grillnächten blicken.

So reifte über die Jahre sein Entschluss, mit dem Hochleistungsspocht aufzuhören und endlich mehr Zeit für die Familie zu haben. Am ersten September 2007 ertönt nun der endgültige Abpfiff für Peterchens beispiellose Karriere und einer der letzten echten Straßenfußballer hängt seine eigenen Schuhe an den schon sprichwörtlichen Nagel - und nimmt damit seinen imaginären Hut.

Mach's gut, alter Recke, wir werden Dich vermissen!


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